Nach einem längeren Weg kamen wir endlich auf den Lagerwiesen an und ich tappte zum Bau des Sutas um davor anzuhalten. „Falkenstern?“ Von drinnen konnte ich mehrere Stimmen hören und erschrack fast als Schlangenauge im Eingang erschien. Kommt herein. Ich sah kurz zu @Moonrise und deutete ihm hinein zu gehen.
Ich stand nach einem langen Pfotenmarsch mit der Kätzin vor einem Bau. Anscheinend war das die Unterkunft ihres Anführers. Ich trat auf Anweisung in den Bau ein und sah mich um. Es war definitiv nicht das, was ich erwartet hatte. "Das hier ist die Höhle des Anführers?! Putzig...", spöttete ich leicht grinsend und musterte die Katzen, die hier noch anwesend waren. Mit einem Lächeln setzte ich mich und beobachtete alle Katzen mit aufmerksamen Augen.
Im Bau konnte ich vier Katzen ausmachen: den Heiler namens Schlangenauge und drei der ältesten Katzen des Clans. Verwundert sah ich mich nach dem Anführer um, konnte ihn aber nicht entdecken. Dann neigte ich meinen Kopf vor den versammelten Katzen, ohne vorher auf Moonrises Kommentar einzugehen. „Ich habe diesen Kater auf unserem Territorium gefunden, ich wollte mit Falkenstern über ihn reden“, miaute ich.
Ich setzte mich zurück an den Platz, welchen ich schon vorher besetzt hatte, bevor Blumenherz mit dem fremden Kater eingetreten war. Da weder Anführer noch zweiter Anführer vorhanden waren, hatte ich momentan den höchsten Rang, weswegen ich nun das Wort erhob. „Falkenstern hat vor kurzer Zeit seine Reise zum SternenClan angetreten“, erklärte ich, während mein Blick mit misstrauischer Kälte zu dem Fremden glitt, „der WasserClan unterliegt im Moment meiner Führung.“
Ich lächelte den Kater mit dem weiß schwarz gestromertem Pelz vor mir frech an und neigte meinen Kopf. "Hallöchen, Flickenteppich...", schnurrte ich amüsiert, während ich mit meinem Schweif hin und her wedelte. Ich wollte den Kater provozieren, um seinen Charakter zu testen, das war ziemlich offensichtlich. Ich war nunmal einfach sehr misstrauisch. Je mehr ich also über andere Katzen wusste, desto sicherer fühlte ich mich bei ihnen. Und nachdem ich nunmal ein Eindringling war, konnte ich mir das auch erlauben, zumindest in meinen Augen.
Leicht erschrocken riss ich meine Augen auf. „Was?! Er ist...?“, fassungslos senkte ich den Blick und sah zu Boden. Die rote Kätzin neben mir miaute leise ein paar beruhigende Worte. Die nicht wirklich halfen.
Blumenherz reagierte wie erwartet. Sie stand dem anführer ziemlich nah. Aber es war ganz sicher nicht meine Aufgabe, sie zu trösten. Ungerührt wandte ich mich also dem Kater zu der mich scheinbar zu provozieren suchte. „Und du bist?“, fragte ich ihn, ohne auf seine respektlose Begrüßung einzugehen.
Ich grinste den gescheckten Kater an. "Ein Kater, der ohne eigenen Willen hier her gebracht wurde und auf den Namen Moonrise reagiert.", antwortete ich lächelnd und blinzelte Blumenherz an. Sie schien sehr mitgenommen von der Erwähnung der anderen Katze zu sein. Nachdenklich musterte ich sie und ignorierte dabei den anderen Kater, der anscheinend hier die höchste Position besaß.
Ich schmunzelte den anderen Kater vor mir an und schnippte mit meinem Schweif. "Ich bin ganz harmlos spazieren gegangen und die weiße Kätzin hat mich dann überfallen und mitgenommen...", schnurrte ich ihm mit einem unschuldigen Ton entgegen, während ich ihm leicht lächelnd in seine grünen Augen blickte. Dass ich dabei die Grenzen übertreten hatte, war wahrscheinlich sehr verständlich, sonst wäre ich ja nicht hier.
„Auf MEINEM Territorium“, fügte ich hinzu. Ich dachte ein Moment nach, bevor ich miaute: „ich geben dir zwei Möglichkeiten. Du verlässt mein Territorium, und meine Krieger werden dafür sorgen, dass du weg bleibst. Oder du schließt dich dem Clan an.“ Ich hatte die leicht irritierten Gesichter einiger der versammelten Katzen gesehen, als ich das Territorium als meines betitelte. Aber ich meinte es genau so und nicht anders. Schließlich war der liebe Falkenstern nicht einfach so einen natürlichen Tod gestorben.
Interessiert über das Angebot sah ich den schwarzweißen Kater an. "Was sind meine Vorteile hier?", fragte ich dann sofort mit einem düsteren Unterton nach. Ich wusste, dass ich eigentlich mein Mundwerk halten sollte, da hier überall feindliche Katzen waren, aber ich konnte es einfach nicht lassen. Es war eine Abwechslung zu meinem alltäglichen Überlebenskampf. "Ich lebe nicht gerne in der Gesellschaft anderer. Ich werde nicht umsonst "Schatten der Nacht" genannt.", schnurrte ich amüsiert. Dabei entging mir die Reaktionen der anderen Katzen nicht. Sie schienen über die Worte des Katers verwirrt zu sein. Nur ein weiterer Grund für mein Grinsen im Gesicht.
„Schatten der Nacht, mh? Er scheint noch jung, vielleicht bringt er mich meinem Ziel ein Stück näher, wenn ich ihn richtig forme“, dachte ich fast schon zufrieden. Ich musste ihn nur noch von dem WasserClan überzeugen. Einen kurzen Moment streifte mein Blick über die Anwesenheit, dann sah ich Moonrise an. „Im WasserClan genießt du Schutz und ein einigermaßen stressfreies Leben und du musst deine Beute in der Regel nicht allein Jagen“, meine Augen fixierten den Kater, fürs Erste musste das reichen, denn solang die anderen Katzen hier waren konnte ich nicht frei sprechen.
Ich musterte den Kater vor mir mit meinen hellblauen Augen misstrauisch. "Ich bin auch bei der Jagd gerne alleine.", erwiderte ich und wartete auf weitere Gründe. Vielleicht boten sich mir hier noch weitere Vorteile an. Ich wollte allerdings mehr darüber wissen. Ich schnippte neugierig mit meinem Schweif hin- und her. "Aber vielleicht sollten wir darüber einmal zu zweit und alleine reden... findest du nicht?", miaute ich schmunzelt. Allerdings hatte der seltsam gemusterte Kater mein Interesse geweckt. Mein spielerisches Grinsen verblasste und mein Gesicht war wieder emotionslos und kalt wie davor, als ich den Bau betreten hatte.
Ehrlich gesagt gefiel mir die Einstellung des Katers und ich nickte. „Lasst uns allein“, lautete dann mein Befehl, welchem widerstrebend Folge geleistet wurde. Nachdem alle den Bau verlassen hatten, sah ich wieder zu Moonrise. „Interessierst du dich eigentlich für Macht und Stärke?“, fragte ich scheinbar nebensächlich.
Scharfsinnig beobachtete ich den Kater wie er den Befehl gab, uns in Ruhe zu lassen. Er schien allerdings, soweit ich mitbekommen hatte, nicht der urspüngliche Anführer dieses Clans zu sein. Ich musterte ihn genaust, bevor ich ihm auf seine Frage antwortete. "Ich interessierte mich hauptsächlich für mein eigenes Wohlergehen. Wenn ich dafür Macht ausüben muss, tue ich es ohne zu zögern.", antwortete ich ihm kalt und fixierte Schlangenauge mit meinen hellblauen Augen.
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01.05.2022 19:11 (zuletzt bearbeitet: 29.01.2023 12:17)
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